22.06.2010

Diagnose "herzkrank"

Ein Katzenherz wiegt gerade einmal 25g, muss aber während eines durchschnittlichen Katzenlebens von etwa 13 Jahren mehr als 1 Milliarde mal* schlagen. Diese enorme Leistung schafft das lebenswichtige Organ nur, wenn es absolut gesund ist. Erkrankt eine Katze an einer Herzinsuffizienz, ist deshalb ärztliche Hilfe angesagt. Dabei ist die Diagnose einer Herzkrankheit bei der Katze nicht so einfach, weil die Symptome häufig nur sehr schwach ausgeprägt sind. Ein typisches Verhalten herzkranker Katzen ist es, sich in dunkle Ecken zurück zu ziehen. Auch zunehmend aggressive Reaktionen oder ein ängstlicher Gesichtsausdruck (Maulatmung) können auf eine Herzerkrankung hinweisen. Herzkranke Katzen zeigen häufig eine erschwerte Atmung, sind weniger aktiv und appetitlos. Genauso gut kann es aber sein, dass selbst schwer herzkranke Katzen überhaupt keine Symptome zeigen.

95 Prozent der Herzerkrankungen bei der Katze sind Herzmuskelerkrankungen, die verschiedene Ursachen und Verläufe haben können. Die hypertrophe Kardiomyopathie gilt mit 65 bis 70 Prozent als die am häufigsten diagnostizierte Herzmuskelerkrankung bei der Katze. Es scheint so, dass weibliche Katzen weniger häufig betroffen als männliche und Langhaarkatzen seltener als Kurzhaarkatzen.

Obwohl es keine Heilung bei einer Herzinsuffizienz gibt, kann eine gezielte medikamentöse Behandlung der kranken Katze ein längeres und vor allem unbeschwerteres Leben ermöglichen. Für eine gute und dem jeweiligen Krankheitsbild angepasste Therapie stehen dem Tierarzt eine Reihe wirksamer und gut verträglicher Medikamente zur Verfügung. Diese können entweder das Herz entlasten, die Gefäße erweitern oder die Schlagkraft des Herzens stärken. Entscheidend ist eine regelmäßige tägliche und lebenslange Medikamenteneingabe. Ähnlich wie in der Humanmedizin kann der Tierarzt weitere Medikamente einsetzen, die beispielsweise eine entwässernde Wirkung besitzen. Als begleitende Maßnahmen sind eine natriumarme Diät und soweit dies bei einer Katze möglich ist, eine Einschränkung der Bewegung empfehlenswert.


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
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