07.10.2010

Diagnose: Chronische Niereninsuffizienz

Die chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine langsam voranschreitende, dafür aber eine umso tückischere Erkrankung der Niere. Experten schätzen, dass mindestens zehn Prozent aller Katzen, die älter als sieben Jahre sind, an CNI leiden. Bei Katzen über zehn Jahren sind es sogar ein Drittel. Aber auch rund 16 Prozent aller über achtjährigen Hunde sind betroffen. CNI gilt als die häufigste Todesursache bei Hunden und Katzen im Seniorenalter.

CNI ist leider nicht heilbar. Bei rechtzeitiger Diagnose kann der Verlauf der Krankheit jedoch verlangsamt werden. Häufig wird die CNI aber nicht rechtzeitig erkannt, weil es den gesunden Nierenteilen sehr lange gelingt, die Aufgaben des geschädigten Nierengewebes mit zu übernehmen. Deutliche Symptome treten deshalb oft erst auf, wenn bereits 60 Prozent und mehr der normalen Nierenfunktion erloschen sind.

Ernste Warnzeichen
Wenn Hund und Katze mit zunehmendem Alter mehr trinken als gewöhnlich, sollten Tierhalter hellhörig werden. Kommen Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Gewichtsverlust hinzu, müssen die Alarmglocken schrillen. Meistens bringen Tierhalter solche Auffälligkeiten jedoch nur mit dem älter werden in Verbindung. Umso wichtiger ist es, im Rahmen eines Seniorchecks den Tierarzt über Verhaltensänderungen zu informieren. Der Tierarzt kann mittels Blut- und Harnuntersuchungen die CNI frühzeitig diagnostizieren und geeignete Therapiemaßnahmen einleiten.

Die Ursachen der CNI sind vielfältig und auch noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Sicher ist, dass die Nieren es nicht mehr schaffen, überflüssiges Phosphor über den Harn auszuscheiden. Mit Nierendiäten oder phosphatbindenden Ergänzungsfuttermitteln lassen sich die Fehlfunktionen der Nieren aber gut ausgleichen. Sie müssen dann lebenslang gefüttert werden. Eine häufige Begleiterkrankung der CNI ist auch ein zu hoher Blutdruck. Auch der lässt sich vor allem in den frühen Stadien der Krankheit medikamentös behandeln.