Zecken sind gefährlich - Kleine Blutsauger machen Hunden und Katzen das Leben schwer
Schon früh im Jahr ist es wieder so weit. Die Lebensgeister der Zecken erwachen und sie lauern hungrig auf ihre Opfer, winzig klein noch und gut getarnt auf Gräsern oder in Gebüschen. Streift nun ein Wirtstier vorbei, klammern sie sich blitzartig an diesem fest und suchen anschließend zum Ansaugen geeignete Hautregionen auf, meist an Hals, Ohren und Kopf sowie Schenkel- und Achselhöhlen, wo die Haut besonders dünn ist. Dort bohren sie sich in die Haut ein. Der Gemeine Holzbock sowie die Bunt- oder Auwaldzecke sind die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Arten dieser Spinnentiere. Daneben spielen regional unterschiedlich weitere Arten eine Rolle, beispielsweise die Braune Hundezecke. Diese kommt in warmen Gegenden vor und kann bei Reisen in wärmere Regionen eingeschleppt werden. Alle diese können schwere Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier verursachen.
Der eigentliche Zeckenstich hat für die Tiere meist wenig Folgen. An der Stelle des Befalls können Juckreiz und eine Schwellung auftreten, die aber bald wieder abklingen. Eine sehr viel größere Bedeutung haben die Blutsauger als Überträger gefährlicher, vor allem für den Hund teils lebensbedrohlicher Krankheiten wie der Babesiose, Borreliose oder Ehrlichiose. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass etwa jede dritte Zecke in Deutschland die Borreliose-Erreger in sich trägt. Die Übertragung findet mit dem Stich und Saugakt der Zecke statt, wobei es Stunden bis Tage dauern kann, ehe es zu der Übertragung von Erregern kommt. Symptome einer Infektion sind Fieber, schmerzhafte Schwellungen der Gelenke, Lethargie und Lahmheit. Im weiteren Verlauf können auch Nervensystem und innere Organe geschädigt werden. Eine Borreliose-Erkrankung sollte immer antibiotisch behandelt werden.
Besser ist es also, Zecken sofort zu entfernen. Das ist nicht ganz einfach, denn die kleinen Blutsauger sind im Fell von Hund und Katze nur schwer auszumachen. Erst vollgesogene Exemplare, die ihr Gewicht um das bis zu 120-fache erhöhen und dann auf etwa einen Zentimeter Größe heranwachsen, sind mit dem Auge gut zu erkennen. Nahezu unmöglich ist es, die früheren Entwicklungsstadien der Larve und Nymphen zu finden. Doch auch diese beißen schon zu, da sie für jedes der drei Entwicklungsstadien eine Blutmahlzeit benötigen.
Und der Zeckendruck nimmt zu. Eine erhöhte Reisetätigkeit, mehr Grünflächen auch in den Städten sowie mildere Winter mit weniger Frosttagen begünstigen die Ausbreitung von Zecken. Deshalb sollten Hunde- und Katzenhalter besonderen Wert darauf legen, ihre Tiere mit Produkten zu schützen, die Zecken zuverlässig abwehren und abtöten. Gegen die Borreliose Erreger, die vom „Gemeinen Holzbock“ übertragen werden, können Hunde auch geimpft werden.
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Dr. Sabine Schüller
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