27.03.2012

Keine Lust auf Gassi gehen?

Hat Ihr Hund seit Neuestem einen "tragischen" Blick? Und fallen ihm vielleicht unnatürlich viele Haare aus, wird die Haut schuppig? Solch ein schlechter Allgemeinzustand ist meist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass etwas mit der Gesundheit nicht in Ordnung ist. Dieses "etwas" zu diagnostizieren und der richtigen Krankheit zuzuordnen, ist selbst für den Tierarzt nicht immer einfach. Mit Sicherheit aber wird er bei diesen Anzeichen die sogenannte Hypothyreose in Betracht ziehen.

Die Vorsilbe hypo stammt aus dem Griechischen und bedeutet ”unter“, ”darunter“. Sie beschreibt Dinge unterhalb des Normalmaßes. Ein Organ mit Hypofunktion arbeitet nicht ausreichend, die Hypothyreose ist also eine Unterfunktion der Schilddrüsentätigkeit. Grundsätzlich können alle Hunde diese Krankheit entwickeln. Die ersten Symptome sind noch sehr unspezifisch, entwickeln sich schleichend über Monate und Jahre hinweg und werden vom Tierhalter häufig als solche gar nicht wahrgenommen.

Die Schilddrüsenunterfunktion tritt meist im Alter von sechs bis acht Jahren auf. Überdurchschnittlich oft sind mittelgroße und große Rassen betroffen, beispielsweise Airedale Terrier, Golden Retriever, Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Dobermann, Boxer oder Riesenschnauzer. Eine Ausnahme bilden die Dackel, die – obwohl nicht mal mittelgroß – gleichfalls zu dieser Erkrankung neigen.

Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse läuft der Stoffwechsel des Körpers langsamer ab als normal. Eine zentrale Rolle spielen die Schilddrüsenhormone, die für den gesamten Stoffwechsel, die Aktivität des Nervensystems, die körperliche Entwicklung und sogar das psychische Wohlbefinden unerlässlich sind. Der Mangel an diesen Hormonen erklärt weitere typische Symptome wie schlechte Kondition, Bewegungsunlust oder Gewichtszunahme. Auch gibt es eine Vielzahl von Symptomen auf der Haut, wie Haarausfall bis hin zu Hautinfektionen.

Die Schilddrüsenunterfunktion ist inzwischen hervorragend behandelbar. Eine Besserung der allgemeinen Symptome tritt meist schon binnen zwei Wochen nach Therapiebeginn auf, Haut- und Fellveränderungen benötigen bis zur sichtbaren Besserung vier bis sechs Wochen.


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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