23.05.2013

Rund-um-Schutz für den vierbeinigen Reisebegleiter

Südeuropa ist für viele Familien ein beliebtes Reiseziel. Hier fühlen sich aber nicht nur sonnenhungrige Touristen wohl. Die milden Temperaturen machen die südlichen Regionen auch für Parasiten zum Paradies - und diese können für Mensch und Hund gefährlich sein.

Zur Urlaubsvorbereitung gehört deshalb unbedingt der richtige Parasitenschutz – vor allem für den mitreisenden Vierbeiner, der besonders gefährdet ist, denn Zecken und Mücken sind gefährliche Krankheitsüberträger. So können Zecken die Babesiose ("Hundemalaria"), die Ehrlichiose sowie die seltenere Hepatozoonose übertragen. Die wichtigste Maßnahme ist Zeckenprophylaxe. Auftretende Zecken sollten zudem frühzeitig abgesammelt werden. Die Hepatozoonose beispielsweise wird übertragen, indem der Hund infizierte Zecken verschluckt.

Stechmücken können infektiöse Larven im Gepäck haben, die sie von Hund zu Hund übertragen und damit die sogenannte Herzwurm-Erkrankung (Dirofilariose) auslösen. In den gefährdeten Regionen ist ein Mückenschutz deshalb für den Hund unverzichtbar. Darüber hinaus empfiehlt sich, den Hund gegen Herzwurmbefall zu behandeln. Damit lassen sich übertragene Wurmlarven abtöten, bevor sie das Herz des Hundes erreichen. Die Behandlung mit einer solchen Wurmkur sollte ab Beginn einer möglichen Übertragung starten und bis 30 Tage nach der zuletzt möglichen Übertragung in monatlichen Abständen fortgesetzt werden. Stechmücken übertragen aber auch den Fadenwurm, den Erreger der Hautkrankheit "Kutane Filariose". Der Herzwurm und der Fadenwurm sind in zahlreichen Ländern Süd- und Osteuropas verbreitet.

Die häufig vorkommende und sehr schwer heilbare Leishmaniose wird durch Schmetterlingsmücken (Sandmücken) übertragen. Sandmücken schwärmen verstärkt nach Einbruch der Dämmerung aus. Hunde sollten deshalb auf keinen Fall ungeschützt im Freien übernachten. Darüber hinaus wird der Einsatz von Tierarzneimitteln, die Sandmücken nachweislich abwehren, während der gesamten Urlaubszeit empfohlen. 

Grundsätzlich sollte vor jeder Reise in riskante Gebiete überlegt werden, ob der Hund überhaupt mitgenommen und damit einem Infektionsrisiko ausgesetzt werden muss. Auf jeden Fall gehört ein Besuch des Tierarztes zu den Reisevorbereitungen. Der Tierarzt weiß, wie man seinen Hund vor unliebsamen Mitbringseln schützt und berät, welche Maßnahmen für eine wirksame Zecken- und Mückenabwehr geeignet sind. Es ist vor allem bei der Mückenabwehr wichtig, dass die Behandlung schon vor Reiseantritt beginnt.

Bei einem Tierarztbesuch lässt sich gleich auch ein Impfcheck durchführen. Denn zum Rundumschutz bei einer Reise mit dem Hund gehören auch alle wichtigen Impfungen. Vor allem die Tollwut-Impfung ist ein absolutes Muss. Für die Einreise in gefährdete Gebiete wird ebenfalls eine Leishmaniose-Impfung empfohlen, die aber die Mückenabwehr nicht ersetzen kann. Wichtig ist der lückenlose Schutz mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen.


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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