03.06.2020

Achtung Wurmgefahr!

Darmparasiten wie Würmer sind keine Seltenheit. Sie gefährden die Gesundheit der Katze und des Katzenhalters.

 

Ein Wurmbefall bei Katzen ist nicht selten. Wegen der speziellen Übertragungswege sind Freigängerkatzen besonders betroffen. Aber auch Tiere, die nur im Haus leben, sollten regelmäßig gegen Würmer behandelt werden. Mit regelmäßigen Wurmkuren lassen sich Krankheiten bei der Katze und mögliche Übertragungen auf den Menschen verhindern.

Weltweit gibt es Hunderte von verschiedenen Wurmarten. Je nach Tierart, Region und Haltungsweise sind diese jedoch von unterschiedlicher Bedeutung. Bei Untersuchungen erkrankter Katzen und Routineuntersuchungen wurde festgestellt, dass fast ein Viertel der Tiere von mindestens einer Endoparasitose betroffen ist. In Deutschland sind bei Katzen vor allem Spul- und Hakenwürmer sowie Bandwürmer von Interesse. Besondere Vorsicht ist bei Katzen geboten, die sich viel im Freien aufhalten, weil dort die Ansteckungsgefahr am größten ist. Grundsätzlich sind aber auch Hauskatzen ohne Freigang betroffen. So hat eine Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover gezeigt, dass 20 % aller Katzen, bei denen ein Befall mit Spulwürmern nachgewiesen wurde, nach Angaben ihrer Besitzer reine Wohnungskatzen sind. Wahrscheinlich können infektiöse Wurmeier aus dem Freien über Schuhe in die Wohnungen getragen werden. Würmer kommen bei Katzen aller Altersstufen vor, für sehr junge Tiere besteht oft ein besonders hohes Risiko, an parasitären Infektionen zu erkranken. Weibliche Katzen können sogar während der Säugezeit Spulwürmer auf ihre Katzenwelpen übertragen. Leben mehrere Katzen zusammen im Haushalt, erhöht sich das Infektionsrisiko durch eine mögliche gegenseitige Ansteckung ebenfalls.

Unter den Bandwürmern macht der Katzenbandwurm seinem Namen alle Ehre, weil er sich besonders auf die Samtpfoten spezialisiert hat. Katzen infizieren sich, indem sie wilde Nagetiere fressen. Dabei wird der Katzenbandwurm  nur bei starkem Befall gefährlich, ist aber für das Tier dennoch sehr unangenehm, da am After ein starker Juckreiz entsteht. Die betroffenen Tiere verschaffen sich Linderung, indem sie mit dem Hinterteil über den Boden rutschen. Dieses Verhalten wird auch als „Schlittenfahren“ bezeichnet. Erwähnenswert ist auch der Gurkenkernbandwurm, der zwar den Hund bevorzugt, aber auch bei Katzen vorkommt. Die Zwischenwirte sind Flöhe. Mit einer entsprechenden Flohprophylaxe lässt sich die Ansteckungsgefahr deutlich minimieren. Der dritte im Bunde ist der Fuchsbandwurm, mit dem sich Katzen, wenn auch seltener, infizieren können, indem sie wilde Nagetiere fressen.

Alles in allem sind Würmer unangenehme Gesellen. Sie beeinträchtigen die Katzen, sind aber auch für die Menschen nicht ganz ungefährlich. Einige Würmer der Katze sind Zoonoseerreger. Sie können also auf Menschen übertragen werden. Es ist beruhigend, dass sie sich durch regelmäßige Wurmkuren sehr gut kontrollieren lassen. Wie häufig behandelt werden muss, richtet sich dabei nach Alter und Lebensumständen der Katze. Es gibt spezielle Präparate für Welpen, für trächtige, junge oder erwachsene Tiere, die alle sehr gut verträglich sind. Bei besonders gefährdeten Tieren sollte man Wurmkuren monatlich durchführen. Als Faustregel gilt, dass man mit mindestens vier Behandlungen pro Jahr einen sehr guten Schutz für Mensch und Tier erzielt. 

Weitere Informationen:

www.esccap.de


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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