27.10.2020

Fünf vor zwölf

Ein Silvesterfeuerwerk bedeutet für viele Haustiere maximalen Stress. Vor allem Hunde leiden erheblich unter den lauten Geräuschen. Mit einem Desensibilisierungstraining und mit beruhigender Zuwendung während des Feuerwerks lässt sich die laute Zeit des Jahres für den Hund erträglicher gestalten.

In wenigen Minuten werden die Sektkorken knallen, Feuerwerkskörper in den Nachthimmel zischen und Böller auf der Straße explodieren – das neue Jahr kündigt sich vielerorts sehr lautstark an. Früher sollte das Feuerwerk böse Geister vertreiben, heute drückt es in erster Linie die Vorfreude aufs neue Jahr aus. Selbstverständlich können Hunde dies nicht verstehen, sie reagieren deshalb mit Panik auf den nächtlichen Trubel. Die Angst vor lauten Geräuschen ist weit verbreitet. Rund die Hälfte aller Hunde fürchtet sich vor Lärm. Das liegt daran, dass sie mit wesentlich empfindlicheren Hörorganen ausgestattet sind als der Mensch. Zudem fehlt den Tieren die Fähigkeit, Lärm als ungefährlich einzuordnen.

Doch man kann seinen vierbeinigen Freund unterstützen und ihn langsam an für ihn unangenehme Geräusche gewöhnen. Eine langsame und entspannte Vorbereitung auf den Silvesterlärm braucht Zeit und Geduld, man sollte damit also rechtzeitig beginnen. Im Grunde geht es darum, unangenehme Geräusche mit angenehmen Erfahrungen zu verknüpfen. Das können Leckerlis oder besondere Zuwendung sein. Routine und eingeübte Rituale entspannen die Situation, wenn es kurz vor zwölf ernst wird. In besonders schweren Fällen kann man sich auch professionelle Unterstützung bei einem Hundetrainer oder auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarzt holen.

Weitere Möglichkeiten sind angstlösende Produkte wie bestimmte Futtermittel und Pheromone oder stressmindernde Medikamente, die der Tierarzt verordnen kann. Sie beruhigen die Tiere, wobei die Aktivität der Tiere jedoch voll erhalten bleibt. Der Tierarzt kann beraten, welches Mittel für Ihren Hund am besten geeignet ist.

Zieht ein Welpe in den Haushalt ein, sind die Erfolgsaussichten, den Hund „silvesterfest“ zu machen, besonders gut. Mit einer frühen Desensibilisierung verhindert man zudem, dass sich die Angstzustände verstärken. Ansonsten könnte sich aus dem ersten Silvesterschreck sogar eine Phobie gegenüber Alltagsgeräuschen entwickeln.

Worauf es im Einzelnen zu achten gilt und wie man schreckhafte Fellnasen unterstützen kann, ist hier zusammengestellt: https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/2020/fuenf-vor-zwoelf/angstfrei-ins-neue-jahr-was-tun-bei-geraeuschangst/

 


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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