28.09.2022

Was bei Reisen noch gefährlich werden kann

Neben der durch die Sandmücke übertragenen Leishmaniose (https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/mit-dem-hund-in-den-sueden-reisen) kommen im Mittelmeerraum eine Reihe weiterer schwerwiegender Krankheiten vor. Dies sind die durch Stechmücken übertragene Herzwurmkrankheit und Hautwurmerkrankung sowie die Babesiose, die Anaplasmose und die Ehrlichiose sowie die Hepatozoonose, die alle zu den durch Zecken übertragenen Erkrankungen gehören.

Zu diesen Krankheiten finden Sie hier weitere Informationen:

https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/2019/reisen-mit-hund

https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/2020/tropische-erreger-auf-dem-vormarsch/hintergrundinformationen-urlaub-mit-dem-hund

https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/zecken-als-krankheitsuebertraeger-ein-gesundheitsrisiko-fuer-mensch-und-tier

Auch die Tollwut ist noch in weiten Teilen der Welt verbreitet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich rund 60.000 Menschen an Tollwut. Deutschland gehört zu den Ländern Europas, in denen durch systematische Bekämpfungsmaßnahmen, vor allem durch die orale Immunisierung der Füchse, die Tollwut bei Wild- und Haustieren getilgt werden konnte. Nur ein einziger, mit Tollwut infizierter Importhund, kann sehr drastische Maßnahmen nach sich ziehen, wie ein Fall aus Lörrach zeigt. Dort wurde 2008 an einem aus Kroatien importierten Hund Tollwut diagnostiziert. Zum einen musste das Tier eingeschläfert werden. Betroffen waren aber auch 27 weitere Personen, die Kontakt zu diesem Hund hatten und deshalb notgeimpft werden mussten. Alle Hunde und Katzen mit nachweislichem Kontakt zum "Tollwuthund", die über keinen ausreichenden Impfschutz verfügten, mussten in Quarantäne überwacht werden. In Neustadt an der Aisch wurde 2010 bei einem 3 Monate alten Welpen Tollwut festgestellt. Dieser war illegal aus Bosnien nach Deutschland eingeführt worden und hatte einen Menschen gebissen. Auch 2013 war ein illegal importierter Welpe im Landkreis Haßberge infiziert, der aus Marokko stammte. Zuletzt wurde 2021 in Bremen bei einem illegal aus der Türkei mitgebrachten Kangalwelpen das Tollwutvirus nachgewiesen. Dies führte zur Notimpfung von 41 Kontaktpersonen. Diese Zahlen belegen, wie wichtig es ist, Hunde nur über seriöse Vermittler aufzunehmen und auf einen gültigen Tollwutimpfschutz zu achten, sowohl bei aus dem Ausland importierten Tieren als auch bei Reisen mit dem eigenen Hund.

Weitere Informationen zur Tollwut: https://www.bft-online.de/kleintiergesundheit/tollwut-ein-schrecken-mit-ende


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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