23.05.2011

Reisen mit dem Hund - was muss man beachten

Urlaubsreisen bedeuten eine Menge Organisation im Vorfeld. Vor allem dann, wenn man sich entschlossen hat, seinen Hund mitzunehmen. Es ist hilfreich, anhand einer Checkliste die Reise vorzubereiten, damit man während der Fahrt, aber auch noch nach dem Urlaub keine böse Überraschungen erlebt.

Ganz aktuell gilt es zu beachten, dass Hunde (und auch Katzen) ab 3. Juli 2011 mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein müssen sowie eine gültige Tollwutimpfung vorweisen und einen EU-Heimtierausweis mitführen müssen, wenn sie grenzüberschreitend reisen. Es gilt die Ausnahme, dass Tiere, die vor dem 3. Juli tätowiert wurden, nicht zusätzlich mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden. Die Tätowierung wird anerkannt, wenn sie deutlich lesbar und das Datum der Tätowierung im EU-Pass an der vorgesehenen Stelle eingetragen ist.

Vorbeugende Maßnahmen
Aus Sicht der Tiergesundheit ist vor allem bei Reisen in den Süden Vorsicht geboten. Dort können Erkrankungen, die bislang in unseren Regionen unbekannt waren, die Gesundheit des Reisegefährten ernsthaft bedrohen. Zu den wichtigen Krankheiten zählen die Babesiose ("Hundemalaria"), die Ehrlichiose sowie die seltenere Hepatozoonose, die alle durch Zecken übertragen werden. Die Herzwurm-Erkrankung und die Leishmaniose sind zwei weitere, gefährliche Krankheiten. Diese Krankheiten spielen auch eine Rolle, wenn beispielsweise Hunde aus den gefährdeten Regionen mit nach Deutschland genommen werden. Ausführliche Informationen zu diesem Themenbereich sind veröffentlicht unter:
www.bft-online.de/presse/kleintiergesundheit/hintergrundinformationen-zu-reisekrankheiten/

Stets aktualisierte Informationen und weiterführende Links stellt auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Internet zur Verfügung:
www.bmelv.de/cln_182/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Reisen-Verkehr/Heimtiere/Heimtiere.html

Reiseübelkeit lässt sich vermeiden
Doch auch die Reise selbst mit dem Auto, dem Flugzeug oder dem Schiff sollte gut vorbereitet sein. Viele Hunde leiden beispielsweise an der Reisekrankheit, oder besser Reiseübelkeit. Sie ist ein weit verbreitetes Problem bei Hunden. Jeder sechste leidet darunter, nur drei Prozent aller Hunde werden deshalb aber dem Tierarzt vorgestellt.

Die Reisekrankheit beim Hund ähnelt der beim Menschen. Es handelt sich um eine Bewegungsübelkeit, die durch Beschleunigungskräfte verursacht wird. Reisekranke Hunde sind meist unruhig, sie hecheln und speicheln stark. Schlimmstenfalls erbrechen die Tiere während der Fahrt. Dazu gesellt sich häufig die Reise-Angst. Die Anzeichen sind sehr ähnlich, eine klare Trennung ist kaum möglich, zumal sich Reisekrankheit und Reiseangst unmittelbar beeinflussen und dadurch das Angstgefühl weiter verstärken.

Einige Hunde haben Angst, weil sie Auto fahren als Welpen nicht kennen gelernt haben. Es gibt aber auch Hunde, denen es einfach jedes Mal übel wird. Vorbeugend sollte man den Hund vor einer Autofahrt grundsätzlich nicht füttern. Ist eine längere Urlaubsreise mit dem Hund geplant, sollte die Fahrt durch häufige Pausen unterbrochen werden. Der Hund darf dann Gassi gehen und Wasser trinken. Vor allem im Sommer muss für eine gute Belüftung im Auto gesorgt werden. Langhaarige Rassen können unter der Hitze besonders leiden. Die Fahrt einfach nachts durchzuführen, kann für solche Hunde eine große Erleichterung sein. Der Hund sollte auch niemals alleine im Auto zurück bleiben. Selbst bei geringeren Außentemperaturen kann sich das Wageninnere durch Sonneneinstrahlung stark aufheizen. Der Hund kann dann einen Hitzschlag erleiden. Hat der Hund trotz aller Vorsorgemaßnahmen Probleme während der Fahrt, können geeignete Medikamente helfen, die der Tierarzt verschreiben kann.

 

Eine kleine Checkliste hilft, die Reise optimal vorzubereiten:

Formulare und Formalien
● Reisebestimmungen des Urlaubslandes (siehe auch www.bmelv.de/cln_182/SharedDocs/Standardartikel/Verbraucherschutz/Reisen-Verkehr/Heimtiere/Heimtiere.html)
● Tierhaftpflichtversicherung
● Hundekrankenversicherung
● Impfpass/EU-Heimtierpass

Verpflegung
● Reisehundenapf
● Wasserspender/Wasservorrat
● Futterbehälter/Futtersack
● Leckerli

Auslauf
● Kurzführleine
● Feldleine
● Halsband mit Adressanhänger (Angabe der Ferienadresse in Landessprache oder zur Not in Englisch)
● Maulkorb
● Kotbeutel

Beschäftigung
● Spielzeugset
● Kausnacks

Gesundheit
● Kleine Reiseapotheke (Zeckenzange, Desinfektions- und Durchfallmittel)
● Parasitenvorsorge
● Infektionsprophylaxe, wenn notwendig

Derart gerüstet steht Hund und Herrchen einem erholsamen Urlaub vom ersten bis zum letzten Tag nichts mehr im Wege.


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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