Parasitenvorbeuge bei Kleintieren

Die stetige Vorsorge mit Früherkennung sowie einer zielgenauen Diagnostik haben dazu geführt, dass Hunde und Katzen bei guter Gesundheit immer älter werden. Einen hohen Stellenwert nimmt die Parasitenvorsorge ein. Die Floh- und Zeckenprophylaxe gehört für viele Tierbesitzer heute zum Standard.


Regelmäßige Entwurmung schützt Hund und Katze vor Darmparasiten

Besonders gefährlich sind Spulwürmer und Hakenwürmer, der Hundebandwurm und der Fuchsbandwurm. Für Hunde und Katzen, die ins Ausland reisen oder von dort nach Deutschland gebracht werden, besteht zusätzlich ein Risiko, sich mit dem Herzwurm zu infizieren. Die genannten Wurmarten sind nicht nur für die Tiere gefährlich, auch Menschen können sich daran infizieren. So vielfältig die Infektionsquellen aber sind, so ausgereift und einfach sind auch die Wurmkuren, mit denen die Darmparasiten in Schach gehalten werden können. Es stehen die unterschiedlichsten Darreichungsformen und Wirkstoffe zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Tierarzt können Hunde- und Katzenhalter tierindividuelle Behandlungen "nach Maß" durchführen.

Wurmbefall kann durch regelmäßige Wurmkuren gut kontrolliert werden. Wie häufig behandelt werden muss, richtet sich dabei nach Alter und Lebensumständen von Hund und Katze. Es gibt spezielle Präparate für Welpen, für trächtige, junge oder erwachsene Tiere, die alle sehr gut verträglich sind. Bei besonders gefährdeten Tieren sollte man Wurmkuren monatlich durchführen. Das sind Tiere, die sich viel in der freien Natur aufhalten. Etwa Freigängerkatzen, Jagdhunde, oder Tiere, die in engem Kontakt zu anderen Hunden/Katzen stehen. Bei engem Kontakt des Tieres mit beispielsweise Kleinkindern ist ebenfalls eine monatliche Wurmkur angebracht.

Auch für trächtige Hündinnen oder Welpen sind häufigere Entwurmungen angezeigt. Kann das individuelle Risiko eines Tieres nicht eingeordnet werden, sind mindestens vier Behandlungen pro Jahr zu empfehlen. Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass tatsächlich Entwurmungen deutlich seltener durchgeführt werden. So werden in Deutschland Hunde durchschnittlich nur zweimal pro Jahr entwurmt, Katzen sogar nur 1,7-mal. Andere Studien zeigen aber eindeutig, dass eine ein- bis zweimalige Behandlung pro Jahr keinen ausreichenden Schutz bietet.

Kotproben allein geben keinen hundertprozentigen Aufschluss über einen Wurmbefall bei Hund und Katze. Werden keine Wurmeier gefunden, so kann dies Zufall sein und daran liegen, dass in dieser einzelnen Probe gerade keine Eier enthalten waren. Auch wenn sich der Hund oder die Katze erst kürzlich angesteckt hat, fällt der Test trotz vorhandenem Befall negativ aus.


Die Zecke - ein 365-Tage-Parasit

Zeckenschutz bei Hund und Katze ist das ganze Jahr wichtig. Sie kommt heimlich, still und leise und wenn sie sticht, tut das nicht einmal weh. Trotzdem zählt die Zecke zu den unangenehmsten Parasiten, die wir kennen und sie wird zu Recht von Hunde- und Katzenhaltern gefürchtet. 

Im Frühjahr ist die Gefahr eines Zeckenbefalls besonders groß. Die kleinen Blutsauger werden mit zunehmenden Temperaturen immer aktiver und lauern im Unterholz, nach einem langen Winter sind sie ausgehungert und machen sich auf die Suche nach ihrer ersten Blutmahlzeit des Jahres. Hunde, Katzen und auch der Mensch sind besonders beliebt. Der eigentliche Zeckenstich hat für die Tiere zwar meist wenig Folgen. Eine sehr viel größere Bedeutung haben Zecken aber als Überträger von gefährlichen, vor allem für den Hund teils lebensbedrohlichen Krankheiten, wie der Borreliose oder der Babesiose. Auch die für den Menschen gefährliche Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch von Zecken übertragene Viren ausgelöst. Die Zahl infizierter Zecken in Hochrisikogebieten wird auf etwa ein bis vier Prozent geschätzt. In allen Gegenden, in denen ein Infektionsrisiko für den Menschen besteht, ist auch der Hund gefährdet. Anders als beim Menschen kommt es bei Hunden jedoch nur selten zu einer FSME-Erkrankung. 

Die Übertragung findet mit dem Stich und Saugakt der Zecke statt. Zecken sollte man deshalb sofort entfernen. Das ist nicht ganz einfach, denn die kleinen Blutsauger sind im Fell von Hund und Katze nur schwer auszumachen. Es verlangt viel Fingerspitzengefühl, einmal festgesaugte Zecken zu entfernen. Sie verfügen nicht nur über Widerhaken am Stechapparat, sondern zumeist auch über eine Art Kleber – den sogenannten Zeckenzement – mit dem sie an der Bissstelle zusätzlich andocken.  Man muss sie daher gleichmäßig und nicht zu stark aus dem Stichkanal nach oben herausziehen, damit die Kittschicht langsam aufbrechen kann. 

Dreht man die Zecke dabei, können Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben. Besser ist es, die Zecke nahe an der Haut zu fassen und gleichmäßig von der Einstichstelle gerade heraus wegzuziehen. Es kann eine halbe Minute dauern, bis sie sich löst, dann aber gleitet sie ganz leicht aus der Haut. Nahezu unmöglich ist es, die frühen Entwicklungsstadien der Larven und Nymphen zu finden. Doch auch diese stechen schon zu, da sie für jeden Wachstumssprung eine Blutmahlzeit benötigen. 

Hunde- und Katzenhalter sollten deshalb besonderen Wert darauflegen, ihre Tiere mit zeckenabwehrenden oder abtötenden Produkten lückenlos zu schützen. Gegen die Borreliose-Erreger, die vom „Gemeinen Holzbock“ übertragen werden, können Hunde auch geimpft werden. Für die Behandlung sollten ausschließlich Zeckenschutz-Präparate angewendet werden, die für die zu behandelnde Tierart zugelassen sind. Dabei ist es wichtig, die Präparate richtig anzuwenden und die angegebenen Behandlungsabstände einzuhalten. Am sichersten ist ein ganzjähriger Schutz, da Zecken rund ums Jahr aktiv sind.


Was man über den Floh wissen sollte

Die schlechte Nachricht: Flöhe sind ausge-sprochen lästig und können sogar Krankheiten übertragen. Die gute Nachricht: Hund und Katze können vor Flohbefall geschützt werden. Weiterlesen...

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Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
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