Die Gesundheit der Tiere im Blick

Erfolgreiche Betriebe produzieren auf hohem Gesundheitsniveau – Prophylaxe durch Impfung, Parasitenbekämpfung und Hygiene als Erfolgsfaktoren

 

Die wachsende Bedeutung der Tiergesundheit und der Produktion sicherer Lebensmittel unterstützt die Entwicklung von Tiergesundheitsmanagementsystemen, deren Ziel es ist, in Tierbeständen einen nachhaltig hohen Gesundheitsstatus zu erreichen und zu halten. Auch die Tiergesundheitsindustrie trägt mit der Entwicklung neuer Wirkstoffe und innovativer Applikationsformen sowie einer aktiven Impfstoffforschung zu diesem gemeinsamen Ziel bei.

In den zurückliegenden drei Jahrzehnten konnte die Tiergesundheitsindustrie beispielsweise mit der Entwicklung der Avermectine einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Tiergesundheit leisten. Es waren die ersten Wirkstoffe, die gleichzeitig gegen Magen-Darm- und Lungenwürmer als auch gegen Parasiten der Haut, beispielsweise Räudemilben und Läuse bei Rind und Schwein, wirkten. Mit Pour-on und Spot-on Zubereitungen, Boli und Ohrmarken zur Insektenabwehr stehen zudem Applikationsformen zur Verfügung, die speziell für den Veterinärbereich entwickelt wurden. Nicht zuletzt durch diese und andere Produkte konnten parasitäre Erkrankungen, besonders im Rinderbereich, stark zurückgedrängt werden.

„Sauberen Tisch“ machen

So ist beispielsweise die Parasitenbehandlung zum Frühjahrsaustrieb eine der erfolgreichsten Standardmaßnahmen in Rinder haltenden Betrieben. Das betrifft in erster Linie erst- und zweitsömmrige Jungrinder sowie trächtige Färsen. Die Parasitenbelastung lässt sich dadurch dauerhaft senken. Dabei richtet sich die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Wurmlast auf der Weide nach der Besatzdichte, dem Jahresverlauf und der Beschaffenheit der Weide. Auch regionale Unterschiede sind wie zum Beispiel beim großen Leberegel zu beachten. Regelmäßige Untersuchungen von Kotproben der Jungtiere, aber auch Tankmilchuntersuchungen, geben darüber Aufschluss und erleichtern die Wahl der richtigen Behandlungsstrategie.

Erfolgsmodell Impfung

Ebenfalls vor 30 Jahren wurde die Aujeszky-Pflichtimpfung bei Schweinen eingeführt, die damals zum ersten Mal mit gendeletierten Markerimpfstoffen durchgeführt werden konnte und letztendlich in Deutschland zur Tilgung der Krankheit geführt hat. In der Folge wurden mit Mykoplasmen-, PRRS- und Circovirus-Impfstoffen beim Schwein neue Prophylaxemaßnahmen erfolgreich eingeführt. Ein weiteres, aktuelles Beispiel ist die extrem schnelle Verfügbarkeit von Blauzungenimpfstoffen nach Ausbruch der Erkrankung in Deutschland.

Medikamente alleine reichen nicht aus

Zusätzliche weidehygienische Maßnahmen unterstützen die medikamentöse Bekämpfung der Parasiten. Gleiches gilt für regelmäßige Reinigung und Desinfektion im Stall. Unter dem Begriff Biosicherheit sind alle Maßnahmen zusammengefasst, die dazu beitragen, die Kontamination der Tierbestände mit Krankheitserregern bzw. die Ausbreitung der Erreger, ausgehend von infizierten Tieren, zu verhindern. Dieser Vorsorgegedanke wurde auch mit dem neuen Tiergesundheitsgesetz, das am 1. Mai des vergangenen Jahres in Kraft getreten ist, gestärkt. Es verpflichtet die Tierhalter, mit entsprechenden Maßnahmen der Verschleppung von Tierseuchen vorzubeugen. Erreger gelangen beispielsweise über neu zugekaufte Tiere, Menschen oder Fahrzeuge auf den Betrieb. Relativ einfache und dennoch wirksame Maßnahmen zur Biosicherheit lassen sich auch ohne übermäßig hohen Investitionsaufwand umsetzen. Sie sind auch dann sinnvoll, wenn das Risiko einer Keimeinschleppung lediglich reduziert wird. Auch eine gute Haltung und ein gutes Stallklima sowie die Futterqualität sind wesentliche Bausteine von Tiergesundheitsmanagementsystemen, die zunehmend Berücksichtigung finden.



Denkanstoß: Eine Vision für die Erschließung des Potenzials der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie in der EU

Brüssel/Bonn 6. Mai 2014

Auf den Agrar -und Lebensmittelsektor entfallen heute 30 Millionen Arbeitsplätze (13,4% der Gesamtbeschäftigung) und 3,5 % der gesamten Bruttowertschöpfung in der EU-28 .

Die Herausforderungen der kommenden Jahre werden von der  EU und den Mitgliedstaaten eine ehrgeizige Politik fordern - eine Politik, die das große Potenzial der europäischen Agrar-und Nahrungsmittelkette freisetzen und den Platz als Weltmarktführer erhalten kann.

Eine breite Koalition von Gruppen der Europäischen Agrar-und Lebensmittelkette hat nun Empfehlungen formuliert, um eine Politik, die Innovationen fördert und Arbeitsplätze schafft, sicherzustellen und um die Europäische Agrar-und Lebensmittelkette produktiv und ressourceneffizient zu gestalten. Die Gruppe der 11 Europäischen Verbände präsentierte ihre gemeinsame "Vision für die Erschließung des Potenzials der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie in der EU" im Kontext der Sitzung der EU- Landwirtschaftsminister in Athen am 6. Mai 2014. Die Koalition umfasst Vertretungen der europäischen landwirtschaftlichen Primär-Branchen, der Landwirte und Lebensmittel-und Getränkebranche. Die Europäische Tiergesundheitsindustrie, vertreten durch IFAH-Europe, ist ebenfalls Partner.

Zur weiteren Information: 



Gemeinsame Stellungnahme der Agrar- und Lebensmittelverbände zur Grünen Gentechnik

Bonn, den 15.06.2009

In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern 21 Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Politik und Gesellschaft zu einer Versachlichung der Diskussion über den Einsatz moderner Methoden in der Pflanzenzüchtung und zur Sicherung des Innovationsstandortes Deutschland auf.

Der BfT hat - auch wenn aufgrund der Zuordnung der Tierarzneimittel zur Roten Gentechnik nicht direkt betroffen - diese Stellungnahme mit unterzeichnet, da es aus Sicht des Verbandes dringend notwendig ist, die Nutzung dieser neuen Technologien nicht zu behindern und eine verantwortungsbewusste Weiterentwicklung und Anwendung der Grünen Gentechnik zu ermöglichen.

Die gemeinsame Stellungnahme finden Sie hier zum Download.




Tiergesundheit ist Voraussetzung für Tierwohl



Antibiotikaresistenzkontrolle

Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung

Die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) der Bundesregierung Maßnahmen zu wichtigen Ansatzpunkten für die Human- und Tiermedizin. Diese reichen von der Erfassung der in der Veterinärmedizin verbrauchten Antibiotikamengen über Einschränkungen und Leitlinien zur Abgabe und Anwendung bis hin zum Resistenzmonitoring und der Erfassung von Resistenzdaten bei der Zulassung von Tierarzneimitteln.

Mehr zum Massnahmenpaket und aktuellen Zahlen der Antibiotikaanwendung in der Tiermedizin


Abdruck

Abdruck Text und Foto
(nur in Verbindung mit dieser Meldung)
honorarfrei bei Quellenangabe.

Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de