BfT Special Nr. 42 / Oktober 2007


Futterzusatzstoff oder Tierarzneimittel?

Kokzidiostatika in der Diskussion - Tiergesundheitsindustrie bezieht Position


Im Jahr 2012 soll über den Status von Kokzidiostatika und Histomonostatika neu entschieden werden. Dabei geht es um die Frage, ob diese auch über diesen Zeitraum hinaus weiter als Futtermittel-Zusatzstoffe eingesetzt oder als Arzneimittel eingestuft werden.

Die nationale und europäische Tierarzneimittelindustrie wurden Anfang des Jahres von EU-Kommission und BMELV gebeten, schriftlich zur Frage Stellung zu nehmen, ob Futtermittel-Zusatzstoffe zur Verhütung der Kokzidiose über 2012 hinaus Verwendung finden sollten.

Dazu hat jetzt IFAH-Europe ein umfassendes Positionspapier vorgelegt, in dem sich der Verband ausdrücklich für eine weitere Nutzung unter der Futtermittel-Zusatzstoff-Verordnung über 2012 hinaus ausspricht.

Käme es zu anderen Regelungen hätte dies erhebliche nachteilige Effekte auf Tierschutz und Tiergesundheit, insbesondere in der gesamten europäischen Geflügelproduktion, so eine Aussage des Positionspapiers. Zudem seien wirksame Alternativen nur in Teilbereichen vorhanden. Im Positionspapier werden die wissenschaftlichen Argumente und veterinärmedizinischen Not-wendigkeiten für den Einsatz von Kokzidiostatika ausführlich beschrieben. Ein wichtiges Argument für eine weitere Nutzung sieht die Industrie auch darin, dass Kokzidiostatika in der Humanmedizin nicht eingesetzt werden und es somit keine Vorbehalte bezüglich der öffentlichen Gesundheit wegen möglicher Kreuzresistenzen gibt.

Der von IFAH-Europe eingenommenen Position schließen sich auch der Bundesverband für Tiergesundheit sowie der europäische Mischfutterverband (FEFAC) und die europäischen Geflügelproduzenten (AVEC) an.