BfT Special Nr. 52 / Februar 2011


Die Zukunft braucht die Chemie

Die Vereinten Nationen haben 2011 zum „Internationalen Jahr der Chemie“ erklärt. Damit soll die zunehmende Bedeutung der Chemie für die Entwicklung alternativer Energiequellen und die Ernährung einer wachsenden Welt-bevölkerung unterstrichen werden. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind weitere wichtige Ziele für die chemische Industrie.

Gleichzeitig soll die Öffentlichkeit über die Leistungsfähigkeit der Chemie informiert werden. Denn mit der Akzeptanz und um das Wissen darüber ist es weniger gut bestellt. Die Chemie werde beim Thema Klimaschutz zwar als Teil des Problems, seltener aber als Teil der Lösung gesehen, formulierte beispielsweise das Handelsblatt und hat damit den Nagel auf den Kopf getroffen.

Dabei bilden Chemie und Klimaschutz eine optimale Allianz, wie eine aktuelle Studie des Weltchemieverbandes ICCA verdeutlicht. Über ihre gesamte Lebens-zeit gerechnet sparen nämlich viele Chemieprodukte mehr als doppelt so viele Treibhausgas-Emissionen ein, wie ihre Produktion verursacht. In absoluten Zahlen heißt das: Im Jahr 2005 verursachte die Chemieproduktion weltweit Treibhaus-Emissionen in Höhe von 3,3 Milliarden Tonnen. Gleichzeitig wiesen diese Produkte aber ein Einsparpotential von 8,5 Milliarden Tonnen auf. Dies wurde anhand von über 100 repräsentativ ausgewählten Produkten ermittelt. Allein die deutsche chemische Industrie konnte seit 1990 trotz einer Produktionssteigerung von 58 Prozent den Treibhausgasausstoß um ein Drittel reduzieren. Und bis zum Jahr 2030 soll der Einspareffekt weltweit weiter wachsen. Wie stark, das wird vor allem auch von den politischen Rahmenbedingungen und von einer zeitgemäßen Innovationskultur abhängen.

Dazu gehört eine Gesellschaft, die neuen Technologien offen und neugierig gegenübersteht. Eine andere Studie zeigt, dass die Menschen in unserem Land Wissenschaft und Innovation schätzen, wenn sie ihnen persönlich nutzt. Sie halten Forschung für den Industriestandort Deutschland jedoch für weniger wichtig. Hier muss dringend ein Umdenken stattfinden. Der Verband der Chemischen Industrie VCI hat deshalb bereits im vergangenen Jahr eine Kommunikationskampagne gestartet. Sie steht unter dem Motto „Freuen Sie sich auf die Zukunft.“ Verbraucher wurden nach ihren wichtigsten Lebenswünschen befragt. Zu den zehn Top-Wünschen gehören demnach auch der Umwelt- und Klimaschutz sowie eine sichere und umweltverträgliche Energieversorgung. Zu diesen beiden und weiteren Segmenten leistet die Chemie bereits große Beiträge. ■