Gute Datenlage

BVL Berichte zum Resistenzmonitoring – GERMAP 2010 liegt vor

Zum Resistenzmonitoring bei klinisch wichtigen tierpathogenen Bakterien hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aktuelle Daten veröffentlicht.

Bereits seit 2001 werden in Deutschland Daten zu Antibiotikaresistenzen bei tierpathogenen Bakterien im Rahmen des GERM-Vet Monitoring-Programms systematisch untersucht. Die Untersuchungen wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgeweitet und umfassen nun neben den wichtigsten Nutztierarten auch Isolate von Hobbytieren. In den jetzt vom BVL vorgelegten Berichten zu den Resistenzmonitoringstudien 2008 und 2009 werden die Ergebnisse von mehr als 6.000 -Isolaten zu unterschiedlichen Keimen und Indikationen von Rind, Schwein, Schaf und Ziege, Hund und Katze, Pferd, Geflügel und Süßwasserfischen ausgewertet. Zudem wurden einzelne Proben von Exoten untersucht. Weitere Daten zu Antibiotikaresistenzen bei veterinärmedizinisch bedeutsamen Erregern wurden in der GERMAP 2010 Ende -vergangenen Jahres publiziert. Damit liegen zur Resistenzsituation im Veterinärbereich umfassende Daten vor.

Empfehlungen zur Resistenztestung ausgesprochen

Besonders betont wird die Notwendigkeit einer differenzierten Bewertung der Untersuchungsergebnisse, getrennt nach Tierarten, Bakterienspezies und Organsystemen. Hier zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede, die bei der Therapie berücksichtigt werden sollten. Die Berichte sprechen demzufolge auch Empfehlungen für die Auswahl von Wirkstoffen und Resistenztestungen aus.

Neue Therapieoptionen

In der gemeinsam von BVL, der Paul-Ehrlich-Gesellschaft (PEG) und der Infektiologie Freiburg erstellten GERMAP wurden darüber hinaus Daten zur Resistenzentwicklung und zum Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin zusammengestellt. Hier zeigten sich neben einer Zunahme von Resistenzen beispielsweise bei bestimmten Salmonellen und E.coli auch positive Entwicklungen. So ließen die Resistenzraten bei Tuberkuloseerregern und humanen Pneumokokken einen stabilen beziehungsweise rückläufigen Trend erkennen. Auch hat sich laut GERMAP die Situation im Humanbereich bei einigen Erregern beispielsweise bei Staphylokokken (einschließlich MRSA) durch neue Therapieoptionen mit den seit 2006 zur Verfügung stehenden Wirkstoffen Daptomycin und Tigecyclin verbessert. Der MRSA Anteil blieb in den letzten Jahren unverändert.

Die Berichte des BVL sowie die GERMAP 2010 stehen auf den Webseiten von BVL und PEG zum kostenlosen Download zur Verfügung.