BfT Special Nr. 32 / Juni 2004


Warum Tollwut zwingend bekämpft werden muss

Die Tollwut ist eine durch Viren der Gattung Lyssavirus verursachte akute Infektion des Zentralnervensystems, die durch den Speichel infektiöser Tiere auf Menschen übertragen werden kann und immer zum Tode führt. Weltweit wird nach Schätzung der WHO jährlich von ca. 60.000 Tollwuterkrankungen beim Menschen ausgegangen, etwa 10 Mio. Menschen werden postexpositionell, d.h. nach Tierbiss oder Kontakt mit einem möglicherweise infizierten Tier behandelt.

Infektionsrisiken für Menschen bestehen heute fast ausschließlich bei Reisen in Länder mit enzootischem oder epizootischem Vorkommen der Tollwut. Die weltweit höchsten Erkrankungszahlen finden sich in Süd- und Südostasien, aber auch zahlreiche andere Länder sind betroffen. Ein Einschleppungsrisiko besteht auch durch die Einfuhr von Hunden aus Ländern, in denen die Tollwut noch verbreitet ist. Gefahrenquelle Nr.1 ist weltweit der Hund. Über 90% aller Tollwutexpositionen von Menschen gehen von Hunden aus.

Aufgrund ihrer Gefährlichkeit gehört die Tollwut zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.