BfT Special Nr. 44 / Juni 2008
Vorbeugen ist besser als Heilen
EU-Tiergesundheitsstrategie auf den Weg gebracht
Das Europaparlament hat kürzlich den Entschließungsentwurf der EU-Tiergesundheitsstrategie vorgelegt. Unter dem Titel "Vorbeugen ist besser als Heilen" wird derzeit ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, in dem die Ziele und Schwerpunkte der europäischen Tiergesundheitspolitik bis 2013 formuliert sind.
Die Bemühungen zielen darauf ab, mehr in Vorsorge und Überwachung zu investieren, um damit das Risiko von Seuchenausbrüchen zu verringern. Mit der EU-Gesundheitsstrategie sollen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden, innerhalb derer Tierkrankheiten sicher bekämpft und die öffentliche Gesundheit und die Nahrungsmittelsicherheit weiter verbessert werden können. Wichtiger Pfeiler der neuen Strategie ist die Förderung von Wissenschaft, Innovation und Forschung. Neue Technologien und Handelsfragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Vakzinen stellen dabei Schwerpunkte dar.
Stichwort "Netzwerk"
Kooperation und Koordination auf internationaler Ebene sollen ebenfalls weiter verbessert und gestärkt werden. Der auf europäischer Ebene etablierten European Technology Platform for Global Animal Health (ETPGAH) kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Sie koordiniert Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene, um unnötige Kosten und Mehraufwand zu vermeiden. Nationale Äquivalente zur europäischen Plattform wurden in den vergangenen Monaten in einer Reihe von Mitgliedstaaten gegründet. In Deutschland wurde die nationale Plattform Anfang des Jahres ins Leben gerufen. Beteiligt sind tierärztliche Bildungsstätten, Forschungsinstitutionen, Bundesoberbehörden, das BMELV sowie die Tiergesundheitsindustrie.
Das deutsche Forschungsnetzwerk hat sich zur Aufgabe gestellt, die Entwicklung effektiver Instrumente zur Bekämpfung von Tierkrankheiten voranzutreiben. Schwerpunktmäßig wird sich das Forschungsnetzwerk mit Seuchen, Zoonosen und anderen wichtigen Nutztierkrankheiten beschäftigen. In einem weiteren Schritt soll die Kartierung der aktuellen Forschungsaktivitäten in diesen Bereichen erfolgen.
Wichtige Eckpunkte der EU-Tiergesundheitsstrategie
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Tierseuchenbekämpfung und Monitoringprogramme, Kontrolle exotischer Krankheiten
- Rückverfolgbarkeit und Identifikation
- Menschliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Forschung und Wissenschaft
- Finanzielle Rahmenbedingungen
- Koordination der Belange aller beteiligten Partner