BfT Special Nr. 47 / Juni 2009


Kommentar: Kommunikation mit dem Anwender

Informieren und zur Meinungsbildung beitragen ist die Zielsetzung des Newsletters „Tiergesundheit im Blickpunkt“, der mit der vorliegenden 60. Ausgabe seit 20 Jahren regelmäßig erscheint.

Informieren und Aufklären über ihre Produkte, für deren erfolgreiche Anwendung ein erheblicher Informationsbedarf besteht, ist auch die Zielsetzung der Tiergesundheitsindustrie. Der Gesetzgeber hat mit dem Heilmittelwerbegesetz (HWG) einen klaren Rechtsrahmen vorgegeben, der eingehalten werden muss. Das HWG erlaubt explizit die produktspezifische Ansprache des Laien für apothekenpflichtige Produkte. Es untersagt nicht die qualifizierte Information über neue Therapiekonzepte und Anwendungsprinzipien gegenüber dem Endanwender.

Auch wenn Unternehmen nicht die einzige Informationsquelle sein sollten; objektive umfassende und ausgewogene Informationen zu den Therapiekonzepten müssen für die Tierhalter allgemein verfügbar sein.

Die EU-Kommission geht mit ihrem Richtlinien-Vorschlag zur Patienteninformation noch weiter. Der derzeit auf humanpharmazeutische Produkte begrenzte Vorschlag, Informationen zu verschreibungspflichtigen Produkten über das Internet und in bestimmten Printmedien zuzulassen, wäre auch für Tierarzneimittel ein Beitrag zur Verbesserung der Information, insbesondere für Managementprodukte zur Parasitenabwehr oder zur Impfprophylaxe bei Lebensmittel liefernden Tieren. Wirksamer Tier- und Verbraucherschutz bedeuten auch Aufklärung, nicht Geheimniskrämerei. (ms)