BfT Special Nr. 47 / Juni 2009


Tierische Therapeuten

• Heimtiere fördern das Wohlbefinden

• Patienten reagieren emotional sehr positiv

Ob im Seniorenheim, in der Schule oder im Krankenhaus: In immer mehr sozialen Einrichtungen sind tiergestützte Therapieansätze nicht mehr wegzudenken. Umfangreiche Studien belegen die vielfältigen positiven Auswirkungen der Heimtiere auf kranke Seelen und kranke Körper.

Auch IFAH Europe widmet sich regelmäßig diesem Thema. Bereits zum vierten Mal veranstaltete der europäische Tiergesundheitsverband die European Pet Night als parlamentarischen Abend im Europaparlament. Stellvertretend für die unzähligen Aktivitäten in diesem Bereich sprachen dort betroffene Menschen darüber, welchen Nutzen Heimtiere der Gesellschaft bringen.

Tiergestützte Therapien haben beispielsweise in der Altenpflege einen festen Platz. Besonders Patienten mit demenziellen Störungen profitieren vom Kontakt mit Kleintieren. Diese finden auf emotionaler Ebene sehr schnell einen Zugang zu den Senioren. Es gibt deshalb bereits ehrenamtliche Helfer, die spezielle Besuchsdienste mit Kaninchen und Meerschweinchen anbieten. Eine amerikanische Untersuchung hat ergeben, dass Heimtiere soziale Ängste älterer Menschen lindern können. Dies ist an einem geringer ansteigenden Blutdruck in Stresssituationen, beispielsweise bei der Begegnung mit anderen Menschen, messbar.

Aber auch Kinder und Jugendliche profitieren vom Tierkontakt. So lassen zahlreiche Fallstudien den Schluss zu, dass Reittherapien gute Erfolge bei psychiatrischen Patienten versprechen. Reittherapien werden auch für Kinder mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) angeboten.

Die tiergestützte Therapie wird zudem in der neuropsychologischen Frührehabilitation mit Erfolg durchgeführt. Experten gehen davon aus, dass Tiere beim Menschen tief liegende Hirnstrukturen aktivieren. Die Folge: Depressionen können reduziert und die Motivation zur Kommunikation gefördert werden. Selbst in der Krebstherapie können Tiere eine wertvolle emotionale Stütze für Erkrankte sein. In einer Studie fand man heraus, dass Frauen mit tierischer Hilfe eine stärkere Kontrolle über ihre Krankheit und die Behandlung empfanden als diejenigen ohne Tiere.