Ab in den Urlaub
Infektionen lauern überall – Prophylaxe schützt den Hund vor gefährlichen „Mitbringseln“
Nun starten wieder viele Hundefreunde mit ihren vierbeinigen Begleitern in die schönste Zeit des Jahres. Bei Reisen mit dem Hund, vor allem in den Süden, ist aber Vorsicht geboten. Im Urlaubsland warten nämlich nicht nur Sonne, Sand und Meer, sondern auch Erkrankungen, die bislang in unseren Regionen noch nicht oder nur wenig bekannt sind.
Zu den wichtigen Krankheiten zählen die Babesiose („Hundemalaria“), die Ehrlichiose sowie die seltenere Hepatozoonose, die alle durch Zecken übertragen werden.
Die Herzwurm-Erkrankung (Dirofilariose) und die Leishmaniose sind zwei weitere gefährliche, durch Mücken übertragene Krankheiten. Beide spielen auch eine Rolle, wenn beispielsweise Hunde aus den gefährdeten Regionen mit nach Deutschland genommen werden.
Der Erreger der Herzwurmkrankheit ist ein fadenartiger Wurm, dessen Larven im Blut des betroffenen Tieres zirkulieren. Die Dirofilariose ist in Europa im gesamten Mittelmeerraum, aber auch in Norditalien bis hin zu den Alpen, in der Südschweiz, in Frankreich und in Österreich verbreitet. In Regionen, in denen Herzwürmer übertragen werden können, sollte, ergänzend zum Mückenschutz, eine Wurmbehandlung angewendet werden. Damit lassen sich übertragene Herzwurmlarven abtöten, bevor sie das Herz des Hundes erreichen.
Eine ebenfalls nur schwer heilbare Zoonose mit teilweise schwerwiegenden Symptomen ist die Leishmaniose, die durch Schmetterlingsmücken (Sandmücken) übertragen wird. Bei Hunden zeigt sich fast immer die sogenannte „viszerale Form“ der Leishmaniose. Das bedeutet, dass sich die Erreger in den inneren Organen vermehren. Daneben kommt eine sogenannte „kutane“ Verlaufsform vor.
Grundsätzlich sollte vor jeder Reise in riskante Gebiete überlegt werden, ob der Hund überhaupt mitgenommen und damit einem Infektionsrisiko ausgesetzt werden muss. Wenn nicht anders möglich, ist es empfehlenswert, das Tier über die gesamte Reisezeit mit Tierarzneimitteln zu behandeln, die Zecken und Mücken nachweislich abwehren.
Zum Rundumschutz bei einer Reise mit dem Hund gehören auch alle wichtigen Impfungen. Vor allem die Tollwut-Impfung ist ein absolutes Muss. Für die Einreise in gefährdete Gebiete wird ebenfalls eine Leishmaniose-Impfung empfohlen, die aber die Mückenabwehr nicht ersetzen kann.