GERMAP 2012
Bericht über den Antibiotikaverbrauch und Antibiotikaresistenzen – Resistenzmonitoring gibt Informationen für die Praxis
Mit der GERMAP 2012 liegt nun bereits zum dritten Mal eine aktuelle Zusammenfassung von Daten über den Antibiotikaverbrauch und die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Human- und Veterinärmedizin in Deutschland vor. Nach der GERMAP 2008 und der GERMAP 2010 wird es damit auch möglich, Entwicklungen über einen längeren Zeitabschnitt zu verfolgen und Trends zu erkennen.
Für den Bereich der Veterinärmedizin wurden von den veterinärpharmazeutischen Unternehmen für das Jahr 2011 – entsprechend der DIMDI Verordnung – erstmals genaue Daten über die Gesamtabgabemengen von Antibiotika zur Verfügung gestellt. Die jüngste – noch nicht in der GERMAP enthaltene – Erhebung aus 2013 weist einen Rückgang der Gesamtabgabemengen um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und knapp 15 Prozent gegenüber 2011 aus.
Die in der GERMAP 2012 enthaltenen Resistenzdaten tierpathogener Bakterien basieren auf den Resultaten des nationalen Resistenzmonitorings GERM-Vet, das seit mehr als 10 Jahren vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) durchgeführt wird und mittlerweile ein breites Spektrum an Erregern aus zahlreichen Indikationen bei Nutz- und Hobbytieren umfasst. Ergänzend zur GERMAP wurden auch weitere Untersuchungsergebnisse aus den Resistenzmonitoring-Studien für 2010 und 2011 publiziert. Untersucht wurden veterinärmedizinisch relevante Bakterien von Rind, Schwein und Geflügel sowie Pferd, Hund und Katze. Auch Isolate von kleinen Wiederkäuern und Süßwasserfischen wurden in die Untersuchungen einbezogen.
Die Daten geben einen Überblick über die Resistenzsituation im Veterinärbereich und können damit auch als Anhaltspunkte für die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums durch den praktizierenden Tierarzt mit herangezogen werden. Für bestimmte Indikationen mit ungünstiger Resistenzsituation wird eine Resistenztestung vor der Behandlung ausdrücklich empfohlen, so beispielsweise für die Behandlung von Staphylococcus (pseud)intermedius Infektionen beim Kleintier.
Besonders hingewiesen wird darauf, wie wichtig die differenzierte Darstellung der Untersuchungsergebnisse getrennt nach Tierarten, Produktionsrichtung, Bakterienspezies und Organsystemen für die Auswertung der Daten ist, da sich die Isolate von den einzelnen Tierarten und Indikationen zum Teil erheblich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Wirkstoffen unterscheiden können.
Die GERMAP 2012 sowie die Ergebnisse der Resistenzmonitoringstudien sind unter www.bvl.bund.de frei zugänglich veröffentlicht.