AfT-Frühjahrssymposium 2015 - Hoher Gesundheitsstatus durch Impfung

Moderne Impfstrategien für eine wirtschaftliche Tierhaltung – Forschung ermöglicht neue Ansätze

 „Moderne Impfstrategien und Immunmodulation in der Nutztiermedizin“ lautete das Thema des diesjährigen Frühjahrssymposiums der Akademie für Tiergesundheit e.V. (AfT), zu der die AfT im Februar in die Akademie Deutscher Genossenschaften nach Montabaur eingeladen hatte. Die Referenten beleuchteten den wissenschaftlichen Status Quo und neue Ansätze in der Immunologie und Impfstoffentwicklung. 

Der gestiegene Wissensstand zu den immunologischen Abläufen, dargestellt am Beispiel des neu geborenen Ferkels und des Huhns, erlaubt heute neue Ansätze in der Impfstoffentwicklung. Auch das bessere Verständnis in der Pathogenese von Krankheiten eröffnet neue Möglichkeiten der Prophylaxe. Exemplarisch wurde am Beispiel eines Impfstoffes gegen E.coli Enterotoxämie der Nutzen der Impfung für die Tiergesundheit, das Tierwohl und die Wirtschaftlichkeit erläutert. Durch die Impfung erkranken die Ferkel seltener, die Symptome verlaufen milder und damit sind auch die durchschnittlichen Gewichtszunahmen bei geimpften Ferkeln signifikant größer. Zunehmend spielen bei der Entwicklung wirksamer und verträglicher Impfstoffe neue gentechnische Methoden eine Rolle wie aktuelle Forschungen zum Virus der Marek’schen Krankheit bei Geflügel und zu Vektorimpfstoffen auf Basis des modifizierten Vacciniavirus Ankara (MVA, Pockenviren) zeigen. Infektionen mit dem Virus der Marek’schen Krankheit verursachen in der Geflügelproduktion weltweit jährliche Verluste zwischen einer und zwei Milliarden Dollar. Aufgrund des hohen Sicherheitspotenzials empfiehlt sich der Einsatz sicherer MVA-basierter Vektoren besonders für die Impfung Lebensmittel liefernder Nutztiere. 

Wo Impfung derzeit noch an ihre Grenzen stößt 

Trotz aller Erfolge gibt es noch erheblichen Forschungsbedarf. So wurde die vergleichsweise geringe Zahl bakterieller Impfstoffe für Wiederkäuer angesprochen. An ihre Grenzen stößt bisher auch die Entwicklung von Impfstoffen gegen Parasitosen. In Deutschland sind hier ausschließlich Impfstoffe zur Bekämpfung der Kokzidiose des Geflügels auf dem Markt. 

Neue Impfkommission 

Zur Abrundung des Programms wurden die Grundzüge der neuen Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet), die am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) angesiedelt werden soll, vorgestellt und ein Überblick über die umfangreichen Rahmenbedingungen bei der Zulassung von Impfstoffen gegeben.Die Abstracts zur Tagung stehen auf der Webseite der AfT unter www.aft-online.net zum Download zur Verfügung.