AfT-Symposium - Aufklärung ist wichtig
Wildtiere als Reservoir von Krankheitserregern – Hygienemaßnahmen beachten
Wildtiere können zahlreiche Infektionserreger beherbergen, die auch dem Menschen oder unseren Haustieren gefährlich werden können. Vielen Bedrohungen kann aber durch gute Hygiene und andere Vorbeugemaßnahmen wirksam begegnet werden.
Welche Risiken im Einzelnen bestehen und wie man sich – und sein Tier – davor schützen kann, erläuterten die Referenten beim aktuellen Symposium der Akademie für Tiergesundheit e.V. (AfT), das im Rahmen des 8. Leipziger Tierärztekongresses Mitte Januar stattfand.
So sind Wildcaniden und -feliden häufig Träger einer ganzen Bandbreite von Parasiten. Hunde und Katzen infizieren sich über den Kontakt zu Ausscheidungen oder die Aufnahme von Zwischenwirten. Ein Teil der Erreger hat zoonotisches Potenzial.
Wildbret gut durchgaren
Zubereitung und Verzehr von – nicht ausreichend erhitztem – Wildbret sind weitere Infektionsquellen wie am Beispiel der Trichinellose des Menschen und Erkrankungen durch den sogenannten Duncker‘schen Muskelegel aufgezeigt wurde. Durch die amtliche Trichinenuntersuchung und Einhaltung der Hygiene in der Lebensmittelkette sowie Kerntemperaturen von mindestens 80 Grad Celsius für 2 Minuten können Infektionen verhindert werden. Durchgaren schützt auch vor Infektionen mit dem zunehmend auch in Deutschland nachgewiesenen Hepatitis E-Virus.
Neben der Aufklärung aller Beteiligten – Jäger, Fleischer, Tierärzte und Öffentlichkeit – helfen Forschung und Diagnostik Infektionsketten besser zu verstehen und zu vermeiden. So wurden in Untersuchungen zur Tularämie bei Hasen regionale Hot spots in verschiedenen Bundesländern nachgewiesen. Mycobacterium caprae wurde als Verursacher der Tuberkulosefälle bei Rotwild und Rindern im deutsch/österreichischen Alpenraum identifiziert.
Ein weiterer Vortrag ging schließlich auf das Wildschwein als Überträger von Virusinfektionen ein. Klassische und Afrikanische Schweinepest, Aujeszky‘sche Krankheit und die Maul- und Klauenseuche sind die wichtigsten Erkrankungen. Eine gute Biosicherheit hilft ein wechselseitiges Überspringen von Wild- auf Hausschweine zu vermeiden.
Ausführliche Abstracts zu der Veranstaltung sind unter www.aft-online.net veröffentlicht.