Schweinepest auf dem Vormarsch

Umfangreiche Biosicherheitsmaßnahmen sind derzeit die einzige Handhabe gegen ASP-Einschleppung in Schweinehaltungen

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hausschweinebeständen hätte für die Schweinehalter in Deutschland katastrophale wirtschaftliche Folgen. Für Verbraucher geht von dieser Tierseuche dagegen keine Gefahr aus. Dennoch können auch sie einen wichtigen Beitrag leisten, um eine Einschleppung nach Deutschland zu verhindern. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bittet gerade jetzt in der bevorstehenden Reisezeit verstärkt um besondere Achtsamkeit.

Denn das Virus wird nicht nur direkt über Tierkontakte übertragen. Weitaus größer ist die Gefahr der indirekten Übertragung, zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren. Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Solche Essensreste sollten daher vermieden oder aber ordnungsgemäß entsorgt (das heißt: für Wildschweine nicht zugänglich) werden. Zum Themenkomplex der Biosicherheit hat das BMEL eine Reihe von Informationen publiziert, die sich an Jäger, speziell an Teilnehmer von Jagdreisen, Privatreisende, aber auch an ausländische Arbeitskräfte richten.

Auch die Tiergesundheitsindustrie blickt mit Sorge auf das große Risiko der ASP-Einschleppung und unterstützt den strategischen Ansatz der Tierseuchenbekämpfung durch das BMEL. Sie forscht schon lange an einer Lösung zum Schutz der Hausschweinebestände. Ziel ist es, wie bei anderen Tierseuchen, durch die Impfung zur Kontrolle der ASP beizutragen. Durch eine Differenzierung zwischen infizierten und geimpften Tieren nach dem sogenannten DIVA-Prinzip könnten auch Fragen des Handels sinnvoll adressiert werden. Bislang ist es jedoch noch nicht gelungen, einen ausreichend wirksamen Impfstoff für den Einsatz im Feld zu entwickeln.

Die ASP-Broschüren und Infoblätter sind frei zugänglich im Internet(www.bmel.de) veröffentlicht.