13.07.2018

Niemals den Hund im Auto lassen!

Tiere leiden oft unter der großen Hitze. Ein Hitzschlag kann lebensbedrohlich werden.

Hochsommer, 30 Grad im Schatten und schnell noch mit dem Auto ein paar Erledigungen machen. Die Klimaanlage arbeitet gut. Weil nur wenige Einkäufe auf dem Programm stehen, bleibt der Hund im wohltemperierten, vermeintlich sicheren, Auto zurück. Immer wieder vergessen Hundehalter, dass sie damit ihren vierbeinigen Liebling ungewollt in akute Lebensgefahr bringen. Extreme Temperaturen führen beim Hund sehr schnell zu einem Hitzschlag. Es drohen Erbrechen, Atemnot und Kreislaufversagen. Erste Anzeichen sind vermehrtes Hecheln, Unruhe oder auch Apathie. Von einem Hitzschlag spricht man, wenn eine Körpertemperatur von über 40 Grad erreicht ist.  Man darf diese Gefahr einfach nicht unterschätzen: Bei einer Außentemperatur von 30 Grad heizt sich das Auto innerhalb einer halben Stunde auf 46 Grad Celsius auf, nach 60 Minuten sind es schon zehn Grad mehr. Dagegen hilft auch kein Parken im Schatten oder leicht geöffnete Fenster.

Der Hund hat nur eine einzige Möglichkeit sich abzukühlen: Er hechelt. Im überhitzten Auto erhöht sich dadurch die Feuchtigkeit. Die Kühlung über das Hecheln ist nicht mehr möglich und die körpereigene „Klimaanlage“ versagt. Im Falle eines Falles ist Eile geboten, denn solch extreme Bedingungen sind lebensgefährlich. Die Körpertemperatur muss sofort, aber nicht zu abrupt gesenkt werden, damit es nicht zum Schock kommt. Die beste Erste-Hilfe-Maßnahme ist es, das Tier im Schatten zu lagern und es mit feuchten Tüchern abzukühlen. Sollte das Tier noch in der Lage sein zu trinken, kann man ihm kleine Portionen kaltes Wasser einflößen. Der anschließende Weg zum Tierarzt ist wichtig, da dieser mit kreislaufstabilisierenden Mitteln und weiteren Maßnahmen unterstützen kann.

Auch im häuslichen Bereich sollte man Tiere vor zu großer Hitze schützen. Hunde und Katzen können sich eigenständig ein schattiges Plätzchen suchen, für andere Tiere wie Kaninchen oder Meerschweinchen muss der Tierhalter dafür sorgen. Etwa, indem man den Stall vor direkter Sonneneinstrahlung oder mit feuchten Tüchern vor zu hohen Temperaturen schützt. Allen Tieren sollte in den heißen Phasen des Jahres viel frisches Wasser zur Verfügung stehen.

Weniger dramatisch endet ein Sonnenbrand. Unangenehm ist er allemal. Kurzhaarige Hunde mit hellem Fell, wie beispielsweise Dalmatiner oder Boxer, sind besonders gefährdet. Auch weiße Katzen sind empfindlich. Schicken Sie Ihren Liebling bei allzu viel Sonne also lieber in den Schatten und vermeiden Sie Spaziergänge in der größten Mittagshitze. Eine durch Sonnenbrand lädierte Haut neigt zu Entzündungen, die dann unbedingt vom Tierarzt behandelt werden müssen.


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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
E-Mail bft@bft-online.de

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