Mastitisbehandlung und Trockenstellen unter Antibiotikaschutz von Milchkühen - Nicht immer ist ein Antibiotikaschutz notwendig

Umfassendes Tiergesundheitsmanagement wichtige Voraussetzung

In jüngerer Zeit wurde die Anwendung von Antibiotika bei Kühen insbesondere zum Ende der Laktation kritisiert und in den Zusammenhang mit der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen beim Menschen gestellt. Wichtige Gründe, die Zusammenhänge genauer zu betrachten.

Eine Mastitis, sprich Euterentzündung, ist eine ernste und akut meist sehr schmerzhafte Infektion für die Milchkuh und bedarf der Therapie. Bei einer Mastitis ist, neben anderen Symptomen, die Zellzahl der Milch erhöht. Dies wird als Indikator benutzt, um Mastitiden zu erkennen. Grobsinnlich veränderte Milch, z.B. mit Flocken oder mit erhöhtem Zellgehalt geht nicht in den menschlichen Verzehr. Man unterscheidet infektiöse und nicht-infektiöse Mastitiden. Verursacher von infektiösen Mastitiden sind vornehmlich Bakterien. Erkrankte Kühe werden  mit schmerzlindernden Entzündungshemmern und bei entsprechender Prognose auch mit Antibiotika behandelt.

In der Trockenstehperiode, d.h. in der Zeit in der die Kuh keine Milch gibt, bereitet die Kuh die kommende Laktation vor. In dieser Zeit ruht das Drüsengewebe und Entzündungen und eventuell bestehende Infektionen können ausheilen. Das Euter muss aber gleichzeitig vor dem Risiko von Neuinfektionen geschützt werden, die in der folgenden Laktation zu Entzündungen führen könnten. In dieser Zeit lassen sich nachweislich besonders hohe Heilungsraten bei bestehenden Infektionen durch die Anwendung von antibiotischen Langzeitpräparaten (sog. Trockensteller) erzielen. Interne Zitzenversiegler mit antibiotikafreier Formulierung schützen das Euter wirksam vor Neuinfektionen in der Trockenstehzeit. Die Kriterien zur Anwendung von Trockenstellern und internen Zitzenversieglern sollten nach der Gesundheitssituation der Herde festgelegt werden. Landwirt und Tierarzt stehen verschiedene Entscheidungshilfen (Leitfäden und Konzepte) zur Verfügung, um die Entscheidungskriterien für den Einsatz der antibiotischen Trockensteller im Rahmen des selektiven Trockenstellens für den Einzelbetrieb zu erarbeiten.

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Unsere Milch: Darum geht's!

Kühe geben Milch, wenn sie ein Kalb bekommen haben. Sie gebären zum ersten Mal im Alter von ca. zweieinhalb Jahren. Meistens bekommt die Kuh ein Kalb pro Jahr und wird rund 10 Monate gemolken. Einige Wochen vor der nächsten Kalbung gibt die Kuh keine Milch (Trockenstehen). Die Milchkühe bleiben im Schnitt bis zum Alter von fünfeinhalb Jahren in der Herde. Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit - wichtige Aspekte kurz und knapp vorgestellt.

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Gemeinsam für eine gute Kälber- und Euter­gesundheit

Ein hohes gesundheitliches Niveau im Tierbestand ist die Basis für den Erfolg aller weiteren betrieblichen Maßnahmen. Hierbei möchte die Initiative Gesundes Kalb | Gesunde Kuh – gut versorgt in die Zukunft unterstützen. Sie wurde gemeinsam vom Bundesverband Rind und Schwein (BRS) und dem Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) initiiert. Sie soll Landwirten eine schnelle Orientierung zu den wichtigsten Eckpunkten einer gesunden Milchrinderhaltung und Kälberaufzucht geben.

Inititative Gesundes Kalb | Gesunde Kuh:
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Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
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