Tiergesundheit – Impulse für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion

 

Unsere Thesen

  • Nachhaltiges Lebensmittelsystem - fair, gesund und umweltfreundlich nur mit gesunden Tieren
  • Extensiv oder intensiv, ökologisch oder konventionell – für die Zukunft offenbleiben und Methoden an wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen messen
  • Tiergesundheit - wichtiger Baustein für eine produktive und umweltverträgliche Tierhaltung
  • Umfassendes Tiergesundheitsmanagement: Leistungen von Landwirten und Tierärzten honorieren
  • Tiergesundheitsbranche unterstützt mit Lösungen
  • Ökologie, Ökonomie und Soziales vereinen – Innovationsfreundliches Klima unterstützen

Mit dem europäischen „Green Deal“ hat die Europäische Kommission einen Plan für eine klimaneutrale Wachstumsstrategie vorgelegt. Um dieses ehrgeizige Unterfangen zu erreichen, bedarf es Anstrengungen in allen Wirtschaftsbereichen.

Der Nachhaltigkeitspakt ist integraler Bestandteil der Strategie der EU-Kommission zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung. Die erforderlichen Maßnahmen sind miteinander verknüpft, bergen aber auch mögliche Konflikte zwischen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen. Diese müssen aufgelöst werden.

Vom Hof auf den Tisch

Für den Agrarsektor sind die Biodiversitäts- und die „From Farm to Fork“-Strategie von besonderer Bedeutung. Die erforderlichen Maßnahmen für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem müssen eng verzahnt ineinandergreifen. Daraus resultierende wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele müssen übergreifend betrachtet werden.

In dem Spannungsfeld zwischen einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion und nach einer vitalen, wettbewerbsfähigen Tierproduktion nimmt die Gesundheit der Nutztierbestände einen wichtigen Platz ein.

Tierschutz, Ernährungsfragen, Klimawandel und schonender Umgang mit Ressourcen sind einige der Facetten, die bei der Weiterentwicklung des heutigen Modells der Nutztierhaltung zu adressieren sind.  

Weiter relevant bleiben die Anforderungen der Abnehmer tierischer Produkte und die Erwartungen der Bevölkerung nach qualitativ hochwertigen, aber preiswerten Lebensmitteln. Gerade Fleisch wird oft zu niedrigsten Preisen angeboten, um Käufer in die Läden zu locken. Landwirte sehen sich einem enormen Druck ausgesetzt, stets kostengünstiger zu produzieren. Dies hat oftmals eine Intensivierung zur Folge. Gleichzeitig wünschen sich die Verbraucher mehr Transparenz für tierische Lebensmittel von der Aufzucht bis zur Ladentheke.

Drei Dimensionen der Nachhaltigkeit

Der ökologische Fußabdruck für jedes einzelne Lebensmittel ist nicht einfach zu bestimmen. Klima- und Umwelteffekte müssen detailliert betrachtet werden. Ein auf die CO2-Emissionen eingeengter Blick reicht nicht aus, um den nachhaltigen (wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen) Ansprüchen gerecht zu werden bzw. die angestrebten Ziele zu erreichen. Dies kann nur gelingen, wenn die Nutztierhaltung und die Versorgung mit Lebensmitteln vom Tier kontinuierlich für alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit überprüft werden. Die dafür erforderlichen Methoden müssen sich an wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen messen lassen.

Tiergesundheit für eine produktive und umweltverträgliche Tierhaltung

Ein guter Tiergesundheitsstatus entspricht dem Prinzip der Nachhaltigkeit, trägt zum Tierwohl bei und zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt. Es werden weniger natürliche Ressourcen wie Futter und Wasser benötigt und Treibhausgasemissionen verringert. Eine gute Tiergesundheit vermindert Verluste durch Krankheiten in Nutztierbeständen und damit auch Lebensmittelverluste direkt an der Quelle.

Innovative Methoden sind zukunftsorientiert. Sie müssen den gesamten Produktionsprozess umfassen. Dazu zählen beispielsweise neue Methoden zum digitalen Monitoring, zur Diagnostik und Prävention, Investitionen in Biosicherheit und Zoonose-Überwachung, Pharmazeutika und spezifische Maßnahmen zur Krankheitsprävention, wie etwa Impfstoffe, aber auch Haltungsbedingungen, die beispielsweise geeignet sind, das Tierwohl weiter zu verbessern.  

Tiergesundheit ist ein wichtiger Baustein einer produktiven und umweltverträglichen Nutztierhaltung. Gleichzeitig kommt man damit steigenden Verbrauchererwartungen nach.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Bedeutung gesunder Tiere für eine effektivere, ressourcensparende Landwirtschaft verstärkt in Blickfeld von Politik und Gesellschaft zu rücken, Landwirte und Tierärzte aktiv mit Behandlungs- und Präventionskonzepten, innovativen Lösungen zur Gesunderhaltung der Tiere und einem umfassenden Bestandsmanagement zu unterstützen.