Übergewicht - eine Zivilisationskrankheit bei Hund und Katze
„In nur acht Tagen ohne Hungern zum Idealgewicht“ oder „Schlank im Schlaf“- davon träumen Frauen, manchmal auch Männer, immer öfter aber auch Hunde- und Katzenhalter. Denn die Übergewichtigkeit nimmt bei Haustieren geradezu epidemische Ausmaße an. Untersuchungen zufolge sind fast 50 Prozent aller Hunde und Katzen betroffen. Schuld sind meist zu energiereiche Futter in Form von Leckerlis und zu wenig Bewegung. Faktoren wie Kastration oder genetische Veranlagung können die Entstehung von Übergewicht zusätzlich begünstigen.
Auch bei Hund und Katze gibt es schlechtere oder bessere Futterverwerter. Diese individuellen Unterschiede im Futterbedarf müssen bei der Futterzuteilung berücksichtigt werden. Auch die Verdaulichkeit der Nährstoffe kann in den Futtermitteln unterschiedlich sein: Sie ist beispielsweise niedrig, wenn der Hund viel fressen muss, um satt zu werden. Bei guter Verdaulichkeit des Futters reicht eine geringere Futtermenge aus. Es gibt leider auch Katzen, denen das natürliche Sättigungsgefühl völlig abhanden gekommen ist und die deshalb mehr fressen als ihnen gut tut. Kommt dazu noch eine begrenzte Aktivität - besonders kastrierte Wohnungskatzen neigen dazu - kann man den Pfunden beim Wachsen zusehen.
Dennoch blicken viele Tierhalter der "dicken" Realität nur ungern ins Auge. Sie nehmen ihre Tiere trotz vieler überflüssiger Pfunde als normalgewichtig wahr und sehen keinen Handlungsbedarf. Dabei ist Übergewicht kein Kavaliersdelikt. Gelenkprobleme, Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes sowie Atemwegs- und Hauterkrankungen sind häufige Begleiterscheinungen der Fettleibigkeit bei Hund und Katze. Der Tierarzt nennt diesen kritischen Zustand Adipositas. Die Lebenserwartung der Tiere sinkt ebenso wie das allgemeine Wohlbefinden. Irreversible Schäden können oft nur mit tierärztlicher Behandlung verhindert werden.
Reduzierte Futterzuteilung, ein Bewegungsprogramm und regelmäßige Wiegekontrollen sind wesentliche Elemente eines Gewichtmanagements, das am besten vom Tierarzt begleitet wird. Auch spezielle Diätfutter und neue Medikamente helfen auf dem Weg zu den Idealmaßen.
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Weitere Informationen:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller
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